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Das notwendige Ende eines langen Kapitels

Schreiben ist ein kreativer Prozess und Kreativität braucht Zeit. Das hat mir eine nette Bloggerin, Christina Schöffler, die ich sehr bewundere, mit auf den Weg gegeben.


Von dieser Zeit hatte ich in den letzten Wochen und Monaten recht wenig. Klar ist es, dass es immer auch etwas mit Prioritäten zu tun hat und wie ich mir meine Zeit einteile. Aber die letzten Tage und Wochen waren von vielen ungeplanten Ereignissen geprägt. Das ist der Grund, warum ihr hier so lange nichts mehr von mir gehört habt.


Zurück zu meiner letzten Zeit, die mich sehr gefordert hat. Sie war auch geprägt von vielen schönen Ereignissen, wie die Churchfreizeit meiner Kirche, die Hochzeit einer guten Freundin, die Geburt des ersten Sohnes einer anderen Freundin, einen 40. Geburtstag und vieles mehr. So viele Gründe, die schönen Seiten des Lebens zu feiern. 🥳


Die andere Seite des Lebens hat sich auch bei uns gemeldet. Mein Sohn kämpfte die letzten Wochen sehr mit seiner Gesundheit, war lange erkältet und hatte anschließend eine Lungenentzündung. Von einem normalen Alltag konnte nicht die Rede sein. In diesen Momenten empfinde ich eher einen gezwungenen Stillstand, der mich in die Knie treibt und mich zum Umdenken zwingt. Berge an Arbeit bleiben liegen und ich scheine meiner Zeit hinterher zu sein. Es schlaucht, wie ein Marathon, den es gilt zu Ende zu laufen und dabei nicht auf halber Strecke liegenzubleiben.


Doch in all dem Chaos erlebte ich eine lange ersehnte Gebetserhörung, für mich ein echtes Wunder. Die für mich bald zermürbende Suche nach einer Wohnung über Plattformen wie Immoscout, Ebay und Co. ist endlich beendet. Kaum ist eine interessante Wohnung auffindbar, ist sie auch schon weg und geht an einen der bis zu 300 Bewerbern pro Wohnung. Schlussendlich meldete sich eine Vermieterin auf meine Zeitungsanzeige und alles passte, sie hat uns sogar trotz Katze zugesagt, für viele Vermieter ein K.-o.-Kriterium.


Nicht länger wartend . . .


Nicht länger bin ich die Wartende, mit der ich mich mit der Zeit sehr gut identifizieren konnte. Jetzt liege ich nicht mehr am Teich, wie der Gelähmte von Bethesda, und sehe die Fortschritte im Leben der Anderen, aber meine Fortschritte nicht. Nicht länger bleibt der Wunsch des Umzugs nur ein ferner und auf Dauer zermürbender Traum. In der Bibel in Sprüche 13,12 steht:

"Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank; ein erfüllter Wunsch aber ist ein Baum des Lebens."

 Den Wunsch, umzuziehen, bewege ich tatsächlich schon sehr lange in mir. Jedoch gab es einige Umstände, sodass es zu einem früheren Zeitpunkt nicht funktioniert hätte und ich weiter warten musste. Also blieb dieser Wunsch über Jahre ein unerfüllter Wunsch, der, um ehrlich zu sein, seine Spuren bei mir hinterlassen hat. Jedes Weihnachtsfest stellte ich fest, dass wieder ein Jahr vergangen ist, indem sich nichts verändert hat.


Der erhofften und erwünschten Veränderung steht nun nichts mehr im Weg und ich habe endlich einen neuen Mietvertrag in meiner Hand. Nach knapp 9 Jahren in der alten Wohnung, nach langem Durchhalten, steht ein Ortswechsel an. Für mich ein Abschluss eines lang andauernden Lebensabschnitts.

Loslassen, was nicht mir gehört

Nein, unsere neue Umgebung ist nicht die große Unbekannte, sondern ein familiärer Platz, ein Netzwerk von vielen befreundeten Familien, die mich und meinen Sohn schon eine ganze Weile treu auf unserem Weg unterstützt und begleitet haben. Ohne diese tollen Menschen in meinem Leben wäre ich nicht da, wo ich heute stehe. So ist meine Freude über diesen Umzug sehr groß.

Natürlich gilt es auch Abschied zu nehmen und loszulassen und das ist auch immer mit Trauer verbunden. Wir hatten eine tolle Nachbarschaft mit Nachbarn, die uns zu Freunden wurden. Ich lasse hier auch Freunde zurück, die ich mit der Zeit hier sehr lieb gewonnen habe. Doch ich will mutig nach vorne blicken, nicht länger festhalten, was mir noch nie gehört hat.

Dieser Schritt bringt Freiheit mit sich; er ist der notwendige und schon lange überfällige Abschluss eines alten Kapitels.


So beende ich dieses Kapitel mit einem Zitat von F. Scott Fitzgerald:

Lebenskraft zeigt sich nicht nur als Stehvermögen, sondern als Mut zum Neubeginn.

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